Charlotte und Yannic erwarten ihr erstes Kind. Die Tage sind erfüllt von Vorfreude, Vorbereitung, Planungen. Doch dann reißt ein plötzlicher Verlust ihr Leben auseinander: Ihr Sohn Gustav Tian Ming stirbt kurz vor der Geburt.
Was folgt, ist eine Zeit, die alles verändert. Statt einen Wickeltisch aufzubauen, müssen sie einen Kindersarg aussuchen. Statt Babyfotos zu verschicken, müssen sie erklären, was nicht zu erklären ist. Und während Familie und Freund*innen versuchen, Halt zu geben, beginnt Yannic Han Biao Federer zu schreiben. Über das, was geschieht. Über das, was er fühlt. Über das, was bleibt.
Sein Buch „Für immer seh ich dich wieder“ ist ein sehr persönlicher, eindringlicher Text über Trauer und Liebe, über das Suchen nach Sprache, wenn die Worte fehlen – und über die Kraft des Erinnerns.
»Helles Licht bricht durch die Fenster, wärmt das Zimmer auf, dass ich den Pullover ausziehe, im T-Shirt umhergehe, ich weiß, es ist nur Wetter, aber glauben muss ich, es ist mein Sohn.
Schau mal, sage ich, der Gusti schickt uns Morgensonne.
Ja, sagt Charlotte, blickt auf, lächelt. Ja, er tröstet uns.
Genau, sage ich, er hat ein Auge auf uns.«
An diesem Abend liest der Autor aus seinem Buch, spricht über das Schreiben in der Trauer und darüber, wie sich Verlust erzählen lässt – leise, ehrlich, bewegend.
Herzliche Einladung zu einer Lesung, die berührt, verbindet – und vielleicht auch ein wenig tröstet.
Mittwoch, 12. November, 19.30 Uhr
